Atomic Heart entführt uns in eine skurrile Welt mit vielen Anlehnungen an Bioshock, aber nicht nur dort haben die Macher genauer hingeschaut auch Half-Life und der Puzzles Portal warnen wohl Inspirationsquellen. obendrauf gibt es eine offene Welt, ein Crafting System und Talentbäume, entwickelt wurde das Spiel vom russischen Entwicklerstudio Mundfish.
Die auffällige Mischung aus Schießereien und Ego-Puzzle ist ein langwieriger, knallharter und wirklich gut aussehender Shooter, kunstvoll gestalteter Feinde, sowohl biologischer als auch robotischer Art, stellen sich uns immer wieder entgegen und diese können wir mit einer beeindruckenden Reihe von Kampfoptionen ausschalten. Auch optisch überzeugt Atomic Heart die Reise von Punkt A nach Punkt B ist ein sehenswerter Anblick.
Die Story
Das Spiel ist angesiedelt im Jahr 1955, in einer alternativen UDSSR, welche den zweiten Weltkrieg gewonnen hat und Dank des Erfinders Dimitry Sechonow im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen und technologischen Revolution steht.
Dimitry hat schon im Jahr 1936 eine unbekannt Flüssigkeit entdeckt und Polymer getauft, so erschafft er ein neuroyales Netzwerk unter dem Namen Kollektiv.
Hiermit werden Roboter entwickelt welche die Arbeiten der Menschen übernehmen. So weit so gut. Knapp 20 Jahre später genabgenommen im Jahr 1955 soll Kollektiv 2.0 an den Start gehen, so daß Menschen fortan Ihre Roboter per Gedankensteuerung direkt Befehle geben können. Allerdings kommt es zu Sabotage und es geht mal wieder alles schief und die KI dreht durch.
Schauplatz des ganzen ist die Fabrik 3826. Unsere Aufgabe ist es vor Ort alles aufzuklären und das neuronale Netzwerk zu reparieren, diese Aufgabe fällt unserem Charakter, Major Sergey Nechaev, oder P-3, wie er durchgehend genannt wird zu. Er wirkt wie der amerikanische Hauptdarsteller eines jeden zweiten Shooters, der je gemacht wurde.Ein wenig mehr Persönlichkeit wäre hier schön gewesen. Diese beschert uns zum Glück Charles, unser Handschuh, ja richtig Handschuh !! Charles ist im ein intelligentes System, das in P-3 eingebettet ist und uns so übernatürliche Fähigkeiten verleiht, die sich in kleinen, krakenartigen Tentakeln manifestieren, die aus dem Handschuh herausragen. So können wir nicht nur einen Röntgenblick aktivieren und die Umgebung abspannen, sondern auch kleine Objekte werfen und haben so auch die Fähigkeit, Strom- oder Eisblitze abzufeuern, Feinde in die Luft zu heben, um sie zu erschießen oder in den Boden zu rammen, oder ein temporäres Schild zu beschwören.
Ähnlich wie die Plasmide in BioShock fügen diese Fähigkeiten eine wichtige Ebene interessanterer Kämpfe zu Atomic Heart hinzu.

Grafik
Die herausragende Ästhetik von Atomic Heart erstreckt sich auch auf die vielen teilweise zerstörten Labore und Einrichtungen die alle mit Kügelchen des Polymers gefüllt sind, das die Fortschritte dieser 50er Jahre antreibt.
Es gibt einige besonders kleine Details in Atomic Heart, die von großer Überlegung zeugen, wie z. B. die unterschiedlichen Nachladeanimationen für nicht verbrauchte Magazine im Vergleich zu leeren Magazinen, da haben bisher noch nicht viele dran gedacht.

Kampf
Die linearen, unterirdischen Sequenzen von Atomic Heart sind mit einem anständig großen Stück offener Welt verbunden, wo wir frei erkunden und kämpfen können, wo immer wir wollen. Lineare Abschnitte und offene Welt sind im Spielverlauf ungefähr gleich aufgeteilt, während die linearen Abschnitte die Story vorantreiben, ist die offene Welt für die Erkundung gut und vor allem bringt uns diese in Dungeons, neue Waffen, Materialen und eine Menge anderes an nützlichem Equipment, so dass wir diese nicht komplett ignorieren sollten und nur als Transportweg zischen den Story Elementen nutzen. Denn Atomic heart ist definitiv kein leichter Shooter und so sollten wir ruhig jedes kleine Stück an Hilfe mit auf unseren Weg nehmen.
Spielablauf
Auch die gelegentlichen Fetch-Quests sind nicht gerade aufregend implementiert. Die unterirdischen Dungeons, sind unheimlich, sind tödlich und könnten auch aufregend sein wenn sie nicht größtenteils komplett leblos wären. Das Spiel verlässt sich zu Sehrauf die Handvoll Türschlosspiele (wobei man das Knacken eines Türschlosses bei Finger schnippen schon sehr lobend erwähnen muss), aber diese erfüllen auch keinen anderen Zweck erfüllen, als unser Vorankommen von Raum zu Raum zu verlangsamen.
Die Rätsel wovon es einige gibt Ziechen sich wieder durch ein sehr gutes Design aus.

Fazit
Atomic Heart ist ein ehrgeiziger, fantasievoller und beeindruckender Shooter, der dort anknüpft, wo BioShock aufgehört hat – und das mit großem Erfolg. Es gibt leider einige Fehler im Design, vor allem der Haptdarsteller und das hat auch einem Watch Dogs den Hals gebrochen. Die Welt zum Teil zu leer, das Ressourcen sammeln zu öde und einige andere Mängel ABER trotzdem macht Atomic Heart Spaß. Auf seine Weise 🙂 Es haut einem nicht vom Hocker, aber die investierte Zeit bereut man auch nicht und damit ist Atomic Heart um einiges besser geworden als zuerst von mir erwartet.